Januar 2017
In den Medien kursieren immer wieder die Meinungen einzelner Experten, Feinstaub sei grundsätzlich äusserst schädlich und vor allem ein Problem der Holzfeuerung. Diese Pauschalisierung ist nicht nur falsch, sondern macht auch noch die Falschen zum Sündenbock. Eine Klarstellung.
Dass bei der Holzfeuerung Feinstaub entsteht, ist unbestritten. Die Frage ist, wie hoch sind die Emissionen – und wie können sie reduziert werden. Eine Frage, der auch im Strassenverkehr und in der Industrie nachgegangen wird.
Voraussetzungen für staubarme Holzfeuerung
Bei der Holzfeuerung gibt es zwei wichtige Voraussetzungen für staubarmes Heizen mit Holz. Erstens: der korrekte Betrieb der Anlagen; zweitens: der technische Stand der Anlagen. Wer zum Beispiel nasses, zu dickes Holz nimmt und nicht richtig anfeuert, verschmutzt die Luft und damit seine eigene Lebensgrundlage. Bei der Technik spielen gezielte Verbrennungsluftführungen und richtig dimensionierte Brennräume eine grosse Rolle – eine Selbstverständlichkeit bei modernen Cheminées. Technisch veraltete und falsch dimensionierte Anlagen schaden jedoch der Umwelt infolge unvollständiger Verbrennungsprozesse.
Der korrekte Betrieb und moderne Anlagen ermöglichen einen schadstoffarmen Betrieb von Holzfeuerungen, der um ein Vielfaches niedriger ist als veraltete Anlagen oder zum Beispiel offenes Feuer.
Die Zahlen sprechen für sich
Feuern im Garten und im Wald verursacht enorme Staubemissionen. Ohne weiteres sind Werte von 6000 mg Staub pro Kubikmeter Abgasluft möglich. Bei technisch veralteten und falsch betriebenen Anlagen können schnell 4000 mg Staub pro Kubikmeter Abgasluft aus dem Kamin entweichen, während es bei modernen, richtig betriebenen Anlagen weit unter 100 mg Staub pro Kubikmeter Abgasluft sein können. Das Problem der Feinstaubbelastung pauschal der Holzfeuerung zuzuschreiben, greift also zu kurz.
Sanierungspflicht für Altanlagen
Es gibt zwei Dinge, die wir zur Lösung des Feinstaubproblems aus Holzfeuerungen tun können und müssen: Erstens sind Rahmenbedingungen zum Ersatz alter, technisch ungenügender Anlagen zu schaffen. Hier sind die Politik und die Vollzugsbehörden gefordert mit dem Schaffen einer Altanlagensanierungspflicht und mit deren konsequenter Umsetzung. Anreize und Sanktionen können den Prozess der zügigen Erneuerung des Anlagenbestands beschleunigen. Zweitens sind die Besitzerinnen und Besitzer von Holzheizungen darüber zu instruieren, wie sie ihre Anlagen richtig betreiben. Hier sind vor allem die Heizungshersteller, Ofenbauer und Kaminfeger gefordert. Sie müssen gute Bedienungsanleitungen und Informationsmaterialien mit praktischen Tipps und Anleitungen über das richtige Heizen mit Holz zur Verfügung stellen.
Wir sind Teil der Lösung
In der Schweiz gibt es über 400‘000 (!) technisch veraltete Holzheizungen. Der Bestand wird leider kaum erneuert und ist neben den Feuern unter freiem Himmel die Hauptquelle der Feinstaubbelastungen aus der Holzverbrennung. Es gibt allerdings auch keine Anstrengungen seitens der Politik, diesen Zustand zu ändern – obwohl dies durch eine Altanlagensanierungspflicht möglich wäre. Die Holzenergiebranche verlangt seit Längerem, dass ihre Lösungsansätze endlich ernst genommen werden. Der wichtigste davon lautet: „Moderne, richtig betriebene Holzheizungen sind nicht die Ursache des Feinstaubproblems, sondern dessen Lösung!"
Die Vorteile überwiegen
Moderne Holzheizungen mit geringer Feinstaubbelastung haben noch viele weitere Vorteile, die bisher gar nicht zur Sprache kamen: Klimafreundlichkeit dank CO2-Neutralität, nachweislich gesunde Strahlungswärme, Erneuerbarkeit von Holz und natürlich ihre sehr hohe regionale und lokale Wertschöpfung.